Das wohl brisanteste und nachgefragteste Thema im Fitnessbereich ist Abnehmen. Für einige ist es recht klar, für andere ein schwieriges Konstrukt aus vielen Parametern, für wieder andere ein absolutes Mysterium. In diesem Artikel zeige ich die 6 Hauptgründe auf, die ich oft beobachte und dafür verantwortlich sind, dass du nicht abnimmst.

 

1. Fehlender Überblick

Die größte Motivation und der eisernste Wille nützen wenig, wenn unklar ist, was und wie viel überhaupt gegessen wird. Der wohl ausschlaggebendste und häufigste ,Fehler‘, der bedingt, dass du nicht abnimmst, ist, dass der Überblick über die konsumierten Nahrungsmittel fehlt.

 

Es lohnt sich daher, sich mit Kalorien und Makronährstoffen etwas genauer auseinanderzusetzen. Ein guter Tipp dafür ist, öfter einen Blick auf die Zutatenliste von Lebensmitteln zu werfen und sich einen Überblick zu verschaffen, was man seinem Körper eigentlich tagtäglich zur Verfügung stellt. Wer abnehmen und gleichzeitig fit werden will, tut gut daran, ein passendes Verhältnis von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett in seiner Ernährung anzustreben. Schau dir dazu gerne meinen Blog-Artikel zur Makronährstoff-Verteilung an.

 

 

Die optimale Verteilung der Makronährstoffe wird für alle meine Klienten individuell berechnet. Wer Gewicht verlieren möchte, benötigt eine an sein Ziel angepasste, intelligente Ernährung. Bist du an deinem persönlichen Ernährungskonzept interessiert, sieh dich gerne bei meinen Angeboten um.

 

Ein generell guter Tipp ist, sich 3 bis 4 Mal pro Tag mit guten Lebensmitteln richtig satt zu essen, anstatt zwischendurch Kleinigkeiten zu konsumieren. Damit hat der Körper genügend Zeit, die Nahrung zu verdauen und den Blutzuckerspiegel wieder auszugleichen. So ist man auf alle Fälle bis zur nächsten Mahlzeit satt und zufrieden.

 

 

2. Ausnahmen

Ausnahmen sind meist besonders – und was wäre das Leben ohne Besonderheiten … Dennoch sollte man aufpassen, was man seinem Körper nebenbei, teilweise unbewusst, zuführt. Mehrmals pro Woche ein paar Stückchen Schokolade oder gesüßte Getränke extra – was recht harmlos wirkt, kann einen den Fortschritt von einer halben bis einer Woche Diät kosten. Das klingt übertrieben? Keineswegs. Hier ein plakatives Rechenbeispiel:

 

Max will Gewicht verlieren, ist daher auf Diät und spart pro Tag 200 kcal ein – das wären am Ende der Woche 1400 kcal (umgerechnet ca. 200 Gramm Körperfett).

Montag bis Samstag hält er sich an seine Ernährung, am Sonntag isst er als ,Belohnung‘ ein großes Stück Schwarzwälder-Kirsch-Torte und trinkt einen Karamell-Latte-Macchiato. Das sind zusammen etwa 700 kcal. Am Abend snackt er noch eine 100-Gramm-Packung geröstete Erdnüsse. Damit nimmt er weitere 700 kcal zu sich. Das sind zusammen 1400 zusätzliche kcal, die man den ursprünglichen 1400 kcal gegenüberstellen muss.

Max hat damit sein Kaloriendefizit von einer Woche ausgeglichen. Das Resultat: Sein Gewicht stagniert, obwohl er sich von Montag bis Samstag strikt an seine Diät gehalten hat.

 

3. Unterschätzte Bewegung

Trainieren im Fitnessstudio, anstrengen bei der Jogging-Runde – und was ist mit dem Rest? Der Grund, warum du eventuell nicht weiter abnimmst, ist, dass Bewegung im Alltag oft unterschätzt wird, zum Beispiel die Treppen statt des Liftes zu nehmen, vom Auto aufs Fahrrad zu wechseln oder von A nach B zu Fuß zu gehen. Der Unterschied zwischen dem, der im Alltag oft auf den Beinen ist, und dem, der die meiste Zeit sitzt, kann ein paar hundert Kalorien täglich(!) betragen. Dies kann somit den Fortschritt einer Diät stark beeinflussen.

Der, der sich viel bewegt, verschafft seinem Körper noch weitere Vorteile: Beispielsweise ist Spazierengehen nicht nur gut, um ein paar Extra-Kalorien zu verbrennen, sondern auch, um den Kreislauf anzukurbeln und vieles mehr – also ruhig gerne mal ein paar mehr Meter zu Fuß gehen und öfter die Treppe nehmen.

 

 

4. Überschätzte Bewegung

Moment – war gerade nicht davon die Rede, dass Bewegung unterschätzt wird? Ja. Genauso kann es aber sein, dass Abnehmwillige Sport überschätzen. Oftmals sind durch körperliche Betätigung bei Weitem nicht so viele zusätzliche Kalorien verbrannt worden, wie man glauben mag. In der Folge isst man dann schnell mehr, als man verbraucht hat, und überschreitet so seinen Kalorienbedarf. Dies funktioniert ähnlich wie im oben genannten Beispiel.

Damit zusammenhängend möchte ich hier folgenden Rat geben:

Betrachte deine Ernährung und dein Training immer getrennt voneinander. Training mit Ernährung oder Ernährung mit Training ausgleichen zu wollen, erfordert ein sehr hohes Maß an Disziplin und ergibt in den meisten Fällen sehr wenig Sinn.

Vereinfacht dargestellt könntest du die Ernährung als eine Einheit für eine optimale Energie- und Nährstoffversorgung und das Training bzw. die Bewegung als eine andere Einheit für aktive Arbeit, die Körper und Geist stärkt, betrachten. Sie bedingen einander stark, sollten aber nicht miteinander verglichen oder durch die jeweils andere Einheit ersetzt werden. Im richtigen Verbund sind sie unschlagbar für deine Gesundheit, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Haltung, dein Selbstbewusstsein etc.

 

 

5. Stress

Stress, auch unbewusster Stress, ist heutzutage allgegenwärtig und aus dem Alltag nicht mehr wegzudiskutieren. Es handelt sich dabei um ein sehr komplexes Thema, das hier nur kurz angerissen werden soll.
Obwohl sich Stress negativ auf viele Prozesse im Körper auswirkt, sollte man nicht versuchen, ihn zu vermeiden, sondern lernen, gezielt damit umzugehen. Stress setzt Hormone frei – etwa Cortisol –, die sich unter anderem negativ auf den Diäterfolg auswirken können.

Ein einfacher, aber wirksamer Tipp, um das Stresshormon-Level zu senken, ist einmal mehr das Spazierengehen. Durch die Bewegung wird das Cortisol aktiv abgebaut, zudem hilft sie unter anderem gegen Müdigkeit sowie Abgeschlagenheit und stärkt das Immunsystem. Damit du die vielen weiteren Vorteile kennenlernst, habe ich dir hier meinen Blog-Artikel zum Thema ,Spazierengehen‘ verlinkt.

 

 

 

6. Hormonelle Probleme

Es gibt Personen, die trotz Kaloriendefizits nicht abnehmen (können) – beispielsweise bedingt eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) eine mangelhafte Hormonproduktion in der Schilddrüse, was in einer Unmöglichkeit abzunehmen oder sogar in Gewichtszunahme resultieren kann. Wenn du dich also übermäßig oft schlapp fühlst, trotz verschiedenster Diätversuche nicht weißt, warum du nicht abnimmst, oder auf Nummer sicher gehen möchtest, ist es ratsam, den Arzt aufzusuchen und seine Blutwerte checken zu lassen.

 

 

Fazit

Wie du sicherlich schon oft gehört hast, hängt der Diäterfolg vom Kaloriendefizit ab: Wer abnehmen möchte, muss weniger Energie zu sich führen, als sein Körper benötigt. Erst dann greift er vermehrt auf seine Reserven zurück, erst dann verliert man Gewicht. Wenn du nicht abnimmst, sieh dir die einzelnen genannten Punkte an und überlege, welche du eventuell verbessern kannst. Insgesamt ist es immer ratsam, sich etwas mehr mit seiner Ernährung zu beschäftigen und die eigene Bewegungsroutine zu hinterfragen. Dann steht deinem Vorhaben nichts mehr im Weg.